Schüler bilden eine in der Verkehrsentwicklungsplanung häufig zu wenig berücksichtigte Zielgruppe. Im Rahmen der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes Parchim hat IVAS sich allerdings speziell dieser Zielgruppe gewidmet und eine Online-Befragung zu den Schulwegen durchgeführt.
Mehr als 250 Schüler nahmen an der Befragung teil und haben Auskunft über ihr am häufigsten genutztes Verkehrsmittel, über ihren Schulweg und insbesondere über aus ihrer Sicht gefährliche Situationen und Probleme im Straßennetz gegeben.
Interessant war, dass Kinder und Jugendliche eine andere Wahrnehmung von Problemen haben als Erwachsene. Dies zeigte auch die parallel durchgeführte Elternbefragung. Oftmals werden von den Schülern andere Schwierigkeiten und Problemlagen wahrgenommen, als sie von Eltern erkannt werden. Sicht versperrende parkende Fahrzeuge, subjektiv zu schnell verkehrender Kfz-Verkehr und nicht zuletzt auch zugestellte Gehwege führen dazu, dass sich Kinder unsicher auf ihrem Schulweg fühlen.
Maßnahmen dagegen kann die Verwaltung nicht allein umsetzen und muss auf die Vernunft aller appellieren. Dazu werden sogenannte „weiche“ Maßnahmen empfohlen, wie die Durchführung von Aktionstagen zur Verkehrssicherheit von Kindern. Sicher sein und sicher fühlen sind zwei verschiedene Aspekte in der Verkehrsplanung, die beide Berücksichtigung finden müssen. Aber auch die Maßnahmen, die sich Kinder und Jugendliche zur Förderung des Radverkehrs vorstellen, weichen von den Vorstellungen der Erwachsenen ab.