Historie: Die Allee wurde von 1728 bis 1729 auf Geheiß Augusts des Starken durch den Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann „gegen alle Widrigkeiten der Natur“ angelegt. Um das Prinzip der Geraden durchzusetzen, wurden Einwohner umgesiedelt, felsige Berge abgetragen und von Moritzburg in Richtung Dresden 1000 wilde Kastanien gepflanzt.
Neuzeit: Durch das Ingenieurbüro IVAS, gemeinsam mit Simonsen Freianlagen und zusätzlicher Unterstützung von Fachbüros (u. a. Beleuchtung) wurden im Auftrag der Gemeinde ab 2001 intensive Planungen zum Vorhaben vorgenommen, welche 2004 in die Umsetzungen mündeten. Bei der Neuanlage wurden 280 Winterlinden als dritte Baumgeneration gepflanzt. Ein wesentliches Ziel der Neugestaltung, die differenzierten Gebäudeformen zusammenzufassen und mit dem Charakter der barocken Achse eine ordnende Wirkung zu erzielen, wurde erreicht. Im Alleeverlauf wurden vier besonders gestaltete Platzbereiche angelegt, welche die jeweilige Charakteristik des Ortes unterstreichen.
Geordnete Stellplätze, barrierefreie Bushaltestellen und eine besonders attraktive Bepflanzung sind die wichtigsten Merkmale der „neuen Schloßallee“.
Die ordnende Wirkung der Allee in den Nachtstunden wird durch die paarweise gegenüberliegende Anordnung eigens für Moritzburg entwickelter Leuchten und einer dimmbaren Straßenbeleuchtung in Abstimmung auf die Akzentbeleuchtung des Schlosses erreicht.
Für die 189 alten Linden wurden zusätzlich zu den neuen Alleebäumen noch 75 weitere Obstbäume alter Obstsorten auf einer Streuobstwiese gepflanzt.
Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme betrugen etwa 5 Mio EUR, davon wurde ein Großteil durch Fördermittel des Freistaates Sachsen finanziert.
Die Umgestaltung hat auch zum aktuellen Zeitpunkt – mehr als 15 Jahre nach der Fertigstellung –nichts von ihrem Charme eingebüßt. Durch die hohe Qualität der Bauausführung sind vergleichsweise nur geringe Schäden und Abnutzungen zu erkennen. Die Bäume sind zwischenzeitlich gewachsen, so dass der ursprüngliche historische Alleecharakter mit den bildbestimmenden Baumkronen langsam wieder entsteht.