Als Mittelzentrum in der „Montanregion Erzgebirge“ (UNESCO-Welterbe) bietet Annaberg-Buchholz einen hohen touristischen Anreiz. Die Lage im ländlichen Raum in Verbindung mit einer bewegten Topografie hat jedoch auch hier bislang zu einer starken Konzentration auf das Privat-Kfz als Fortbewegungsmittel geführt. Dem soll in der Fortschreibung des Verkehrskonzeptes, welches IVAS in enger Zusammenarbeit mit der Stadt erstellt, Rechnung getragen werden.
Neben den genannten Entwicklungspotentialen besitzt Annaberg-Buchholz zahlreiche weitere – bspw. eine direkte Bahnanbindung und den geplanten „Smart Rail Connectivity Campus“. Zur zukunftsfähigen Entwicklung gilt es, regionale Potentiale mit den Potentialen des Umweltverbundes (Fuß, Rad, ÖPNV) zu verknüpfen. Hilfreich ist dabei z. B. die geplante Integration in das Chemnitzer Modell, welche Annaberg-Buchholz noch besser an die Chemnitzer Innenstadt anbinden wird. Die bundesweit steigende Nutzung von E-Bikes lässt den negativen Einfluss der Topografie auf die Fahrradnutzung auch im Erzgebirge künftig weiter sinken und die zahlreichen Querbeziehungen und Treppen in der Stadt ermöglichen viele direkte Wege zu Fuß.
Die fachliche Analyse wurde durch eine Radfahrer- und Fußgängerbefragung untermauert, in der zahlreiche Bürger der Stadt Ihre Sicht auf den nichtmotorisierten Verkehr darlegen konnten.
Nach dem Stadtratsbeschluss zu den verkehrlichen Leitlinien werden geeignete Maßnahmen entwickelt und in einem Gesamtkonzept zusammengefasst, um Annaberg-Buchholz auf die Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft im Prognosejahr 2035 vorzubereiten.