Die Mombacher Hochbrücke in Mainz befindet sich altersbedingt und aufgrund defekter Abdichtung in einem schlechten Zustand. Deshalb wurde bereits die zulässige Tonnage für Lkw auf der Hochstraße auf 7,5 t eingeschränkt. Mittelfristig ist geplant die Brücke außer Betrieb zu nehmen.
Um bei einer zukünftigen Außerbetriebnahme der Brücke entsprechend vorbereitet zu sein, wurden mittels einer Verkehrssimulation unter dem Gesichtspunkt, dass die Brücke nicht zur Verfügung steht, Untersuchungen zur Bewertung des Verkehrsablaufs vorgenommen. Ziel war es, maßgebliche Engpässe im Straßennetz auf den potenziellen Ausweichstrecken zu identifizieren. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen zu deren Beseitigung, beispielsweise Anpassungsbedarf an den Knotenpunkten erarbeitet.
Als Vergleichsgrundlage wurde zuerst die Bestandssituation modelliert und kalibriert. Es zeigte sich, dass im Bestand alle Knotenpunkte mit Qualitätsstufen von maximal D leistungsfähig sind. Darauf aufbauend wurde der Planfall modelliert in der sich der Verkehr vollständig auf der Nullebene abspielt.
Im Planfall ohne Hochbrücke kommt es zu erheblichen Verkehrsverlagerungen im Straßennetz. An fast allen betrachteten Knotenpunkten kommt es zu einer erheblichen Erhöhung der Verkehrsbelastung zwischen 7 % und 89 % (Knotenpunkt Mombacher Straße/ Rheingauwall). Lediglich an den Knotenpunkten Rheinallee/ Auenstraße Industriehafen und Hattenbergstraße/ Rheingauwall kommt es zu einer Verringerung der Verkehrsbelastung um bis zu 22 %.
Im Ergebnis der Simulation wurde festgestellt, dass die Knotenpunkte und Streckenzüge grundsätzlich in der Lage sind, die durch den Entfall der Hochbrücke zusätzliche Verkehrsbelastung aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist jedoch die Anpassung einiger Knotenpunkte mit baulichen und signaltechnischen Maßnahmen. Das Spektrum an Maßnahmen reicht dabei von einfachen Anpassungen an der Signalsteuerung bis hin zu Fahrstreifenergänzungen an einzelnen