Simu B 95

Der Freistaat Thüringen plant den Ausbau der Bundesstraße B 85/ B 88 in der Ortslage Rudolstadt. Der Abschnitt ist als Teil einer überörtlichen Bundesstraßenverbindung zwischen dem Städtedreieck am Saalebogen (Saalfeld, Rudolstadt, Bad Blankenburg) mit dem Oberzentrum Jena sowie der BAB 4 erheblich von regionalen und überregionalen Verkehrsströmen belastet.

Das Ziel der Maßnahme liegt in der Verbesserung der Verkehrsqualität sowie in der Bündelung von Verkehrsströmen zur Entlastung der Ortslage.

Der zu untersuchende Abschnitt verläuft zwischen dem Knotenpunkt „Ankerwerk“ (B 85_88/ L 1048/ Breitscheidstraße) und dem Knotenpunkt B 85/ B 88 (Anton-Sommer-Straße/ Ludwigstraße/ Gartenstraße). Für diesen Bereich soll untersucht werden, welche verkehrlichen Wirkungen durch die Bündelung der Verkehrsströme im innerörtlichen Straßennetz entstehen und ob eine Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte besteht.

Für die Verkehrsbelastungen im Bestand wurden in 2020 Zählungen an Knotenpunkten und Querschnitts durchgeführt. Für die Ermittlung der zukünftigen Verkehrsbelastungen wurde basierend auf dem Landesverkehrsmodell des Freistaats Thüringen ein Verkehrsmodell mit dem Prognosehorizont 2030 erstellt. Im Vergleich zum Bestand derzeit konnte ein leichter Rückgang der Gesamtverkehrsmengen festgestellt werden.

Insgesamt wurden drei Planfälle mit Varianten zur Führung der Bundesstraße und unterschiedlicher Verknüpfungen mit dem Nebennetz betrachtet. Der Verkehrsablauf und die Bewertung der Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte wurde mittels mikroskopischer Verkehrssimulation vorgenommen.

Im Ergebnis der Simulation wurde festgestellt, dass die Knotenpunkte in allen drei untersuchten Varianten in der Lage sind die Verkehrsströme leistungsfähig abzuwickeln.  Im Planfall mit deutlich reduzierter Verknüpfungsfunktion erreichen die Reisezeiten über die Strecke zwar den geringsten Wert. Der Unterschied zu den Planfällen mit höherer Erschließungsfunktion ist jedoch relativ gering.