Das Interesse der Jenaer Bevölkerung am ÖPNV wächst seit Jahren stetig. Allein zwischen 2014 und 2018 verzeichnet die Stadt Jena einen Fahrgastzuwachs von über 16 %. Die Straßenbahn stellt dabei das Rückgrat im Jenaer ÖPNV dar. Um die steigenden Fahrgastzahlen zu steuern sowie auf die sich verändernden Rahmenbedingungen zu reagieren, ohne auch in Spitzenzeiten an die Grenzen der Fahrzeugkapazitäten zu stoßen, ist die strategische Anpassung der Verkehrsleistungen für den Zeitraum 2020 bis 2025 mittels der Fortschreibung des Nahverkehrsplans vorzunehmen.
Der Nahverkehrsplan stellt den Rahmenplan für das Netz- und Angebotskonzept dar. Ziel des Nahverkehrsplanes ist es, dass neben der allgemeinen Festlegung der Bedienstandards und Qualitätsmerkmale für die ÖPNV-Gestaltung ebenfalls die Aufhebung der Ungleichbehandlung der Stadtteile bezüglich derer Anbindung an das ÖPNV-Netz im Mittelpunkt der Konzeption stehen.
Dem Nahverkehrsplan ist das Nahverkehrskonzept Jena 2035+ vorangestellt. In diesem sind langfristige Maßnahmen zum Ausbau des ÖPNV-Netzes entwickelt worden, für die die kurz- bis mittelfristig angelegten Maßnahmen des NVPs überbrückbare Zwischenlösungen unter Einbeziehung der städtebaulichen sowie demographischen Entwicklung darstellen sollen. Das übergeordnete Szenario der Stadt Jena „Weiterentwicklung des ÖPNV-Systems im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen“ bildet dabei einen weiteren Grundsatz für die Fortschreibung des NVPs.
Die Erstellung strategischer Ansätze und Maßnahmen für die Nahverkehrsplanung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Jena und den Nahverkehrsunternehmen. Ziele sind u.a. die Weiterentwicklung der Zubringersysteme für die Erschließung der dörflichen Ortslagen, Variantendarstellung der Verknüpfungsmöglichkeiten im Innenstadtbereich, der Ausbau von barrierefreien Haltestellen sowie die verkehrsträgerübergreifende Verknüpfung an Mobilitätspunkten.