Parksuchverkehre, Schilderwald, Einbahnstraßenlabyrinth – die Große Kreisstadt Großenhain möchte künftig attraktiver für Fußgänger und Radfahrer werden. Aufbauend auf dem Verkehrsentwicklungskonzept sollen nun die Verkehrsräume in der Innenstadt neu geordnet und damit lange bekannte Defizite behoben werden.

Die Vitalität der historischen Stadtkerne von Mittelzentren zu erhalten, ist eine Herausforderung, der sich viele Kommunen aufgrund des demografischen Wandels in der heutigen Zeit stellen müssen. Das regelmäßige Marktgeschehen, der gute Branchenmix im Einzelhandel sowie die bestehenden kulturellen Angebote machen die Innenstadt Großenhains für Besucher zwar attraktiv, allerdings spürt man vielerorts die vom Autoverkehr dominierten Verkehrsräume. Die für die Innenstadt so wichtigen Rad- und Fußverkehre haben in den engen Straßen zu wenig Raum.

Zu diesem Zweck soll ein Innenstadtkonzept entwickelt werden, das einerseits die Aufenthaltsqualität für Bewohner und Gäste erhöht, aber zur Stärkung des ansässigen Kleingewerbes zugleich die Erreichbarkeit der Innenstadt für Beschäftigte und Kunden erhält. Hierfür werden aufbauend auf detaillierten Verkehrsanalysen inklusive Zählungen des ruhenden und fließenden Verkehrs mehrere Konzeptideen entwickelt. Im Fokus stehen dabei neben der Verkehrsführung im Kfz- und Radverkehr auch das Parkraumangebot und -bewirtschaftung, die Gestaltung der Verkehrsräume, u.v.m.

Begleitend erprobt die Stadt mit dem „grünen Sommerflair“ die Wirkung einer Fußgängerzone am Frauenmarkt im Rahmen eines Verkehrsversuches. Dessen Evaluierung ist ebenfalls Bestandteil des Verkehrskonzeptes, dessen Ergebnisse bei der Findung von Maßnahmenideen einfließen werden. Wesentlicher Bestandteil hierbei sind umfassende Bürgerbefragungen für den Vorher-Nachher-Vergleich.