Die Innenstadt Wurzens verzeichnete keine übermäßige Parkraumauslastung. Verteilungsprobleme und ein kaum genutztes Parkhaus bedingten dennoch die Erstellung eines Parkraumkonzeptes.

Konzepte zum Ruhenden Verkehr werden meist zur Vermeidung bestehender hoher Parkraumauslastungen oder besonderer Nutzgruppen-Konflikte erstellt. In der Großen Kreisstadt Wurzen im Norden Sachsens waren jedoch nur bereichsweise Verteilungsprobleme zu verzeichnen. Eine generell angespannte Situation konnte in der Analyse trotz der Vielzahl historisch bedingt enger Gassen nicht bestätigt werden. Allerdings galt es, unter Beachtung von Fördermittelrichtlinien die Nutzung des bestehenden Parkhauses in der Kernstadt zu erhöhen.

Aufgrund gehäufter Nachfragen wurden parallel zur Konzepterstellung eigeninitiativ durch den Auftragnehmer ausgewählte sächsische Kommunen zu Erfahrungen mit der „Brötchentaste“ befragt. Diese ermöglicht das kostenlose Lösen eines Parkscheins am Automaten. Im Ergebnis war festzustellen, dass im Allgemeinen sowie speziell in der Wurzener Innenstadt von der Einrichtung einer Brötchentaste an Parkscheinautomaten abzuraten ist.

Das Konzept teilt den öffentlichen Parkraum der Stadt in drei Bereiche auf – zwei gebührenbewirtschaftete Parkzonen der Altstadt und einen frei zu beparkenden Bereich der weiteren Innenstadt. Zum Gebühren- und Anwohnerparken wurden geeignete Straßenzüge und Zeitregelungen benannt. Für die Reaktivierung des Parkhauses wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das u.a. die Trennung der Decks zwischen Dauermietern (abschließbarer Teil) und Besuchern (begehbarer Teil), die Beseitigung von Vandalismus-Spuren und die Modernisierung der Beleuchtung beinhaltete. Außerdem wurden Gestaltungsvorschläge zur Attraktivierung des Stadtbildes beschrieben, v.a. am Markt sowie am Domplatz und wichtige Ziele für ein Parkleitsystem benannt.