Als Mittelzentrum in der „Montanregion Erzgebirge“ (UNESCO-Welterbe) bietet Annaberg-Buchholz einen hohen touristischen Anreiz. Die Kombination aus ländlichem Raum und bewegter Topografie hat hier jedoch bislang zu einer besonders starken Konzentration auf das Privat-Kfz zur Fortbewegung geführt.
Die Fortschreibung des Verkehrskonzeptes erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt. Sie fußt auf umfangreichen Analysen sowie einer Rad- und Fußverkehrsbefragung (online) mit ca. 400 Teilnahmen, unter Beachtung bestehender Entwicklungskonzepte.
Für den Annaberger Markt und dessen Umfeld wurden mehrere umfangreichen Maßnahmen entwickelt, um der hohen touristischen Anziehungskraft Rechnung zu tragen. Zur Steigerung der Multimodalität tragen Maßnahmen am Bahnhof Süd und Haltepunkt Mitte sowie die sukzessive Ansiedlung von Carsharing bei.
Die steigende Nutzung von E-Bikes mindert die bislang negativen topografischen Einflüsse und ermöglicht so einen stärkeren Fokus auf den Radverkehr. Im neu entwickelten Netz aus Haupt- und Nebenrouten ergeben sich zahlreiche Maßnahmen, die der Attraktivität des Radverkehrs dienen. Für den Fußverkehr werden u.a. wichtige Querbeziehungen, fehlende Gehwege und Treppen verbessert bzw. neu geschaffen sowie die Verkehrssicherheit im Umfeld mehrerer Schulen durch konkrete Maßnahmen erhöht.
Zur Weiterentwicklung des ÖPNV werden neben mehreren Maßnahmen zur Barrierefreiheit bspw. zahlreiche Anregungen gegeben, die in der kommenden Fortschreibung des Nahverkehrsplanes zu beachten sind. Im Straßennetz wird durch konsequente Zonierungen und weitere Maßnahmen eine klare Abgrenzung zwischen leistungsfähigem Hauptverkehrsnetz und Wohngebieten geschaffen. Das Realisierungskonzept beschreibt wichtige Strategien, u.a. zur Maßnahmenumsetzung, Finanzierung und Instandhaltung.
Mit der Fortschreibung des bis 2035 angelegten Verkehrskonzeptes gestaltet die Stadt Annaberg-Buchholz fortan proaktiv ihre verkehrliche Entwicklung hin zur dauerhaften Sicherstellung der Mobilität ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie zur weiteren Attraktivitätssteigerung für Besucher und Touristen.